Fluch der Meereshexe

Es geschah einst, im Unterwasserland, da begab sich eine böse Hexe in die Tiefe und glaubte sich des Reiches bemächtigen zu können. Ihre pechschwarze Schönheit wich immer mehr ihrem wahren, hässlichen Wesen und so glaubte sie, sich mit dem reinen Blut der Meeresbewohner verzaubern zu können, um diese Täuschung aufrecht zu erhalten. Ihr Reich wuchs stetig und ein Meereswesen nach dem anderen, fiel ihr zum Opfer. Ihre Schreckensherrschaft verfluchte das Meer und tauchte es in eine kalte, schwarze, Todeszone, in der kein Lebewesen mehr, überleben konnte. Die Furcht vor ihr nahm immer mehr zu, sodass auch jedes Wesen ohnehin das Weite suchte und so kam die böse Meereshexe in Nöte, ihren Zauber aufrecht zuerhalten. Das machte sie so wütend, das sie in ihrer Bösartigkeit eigene Kinder zeugte, um sie dann ihrer Leben für ihren Zauber zu berauben. Doch ihre Kinder waren stärker als sie dachte und so überlebten sie, mit ihrer Hässlichkeit gezeichnet. Manch einer war ihr treu ergeben, andere aber, suchten die Flucht und fanden es ebenso grässlich und falsch, was ihre böse Mutter trieb. Sie versuchten wo es nur ging, das Meer vor ihrem Reich zu bewahren und die Meeresbewohner von ihrem Fluch zu befreien, der nichts als Tod und Zerstörung zur Folge hatte. Das war aber nicht immer so einfach, weil sie mit ihrer Hässlichkeit gezeichnet waren und manche nur die verdorbenen Abkömmlinge, dieser bösen, falschen Hexe in ihnen sahen. Kaum einer fand einen Weg das Wirken dieser bösen Frau, endgültig zu beenden. Dazu war sie zu mächtig und schien nahezu unsterblich zu sein. Und so sahen sich drei ihrer Töchter gezwungen an Land zu gehen um dort nach einen Weg zu suchen, ihre Macht zu brechen.

Das blieb von ihr aber nicht unbemerkt und sie flutete das Land, um ihre Töchter zurück in ihr Reich zu ziehen. Eine nahm sie gefangen, eine schaffte es zu flüchten, war aber zu schwach je wieder an's Land zu gehen. Die dritte, die stärkste von allen schaffte aber die Flucht vor ihr in's Landesinnere und konnte sich vor ihr retten. Doch als sie sah, das ihre Mutter auch noch hier, nichts als Unheil über die Menschen brachte und das ihre geliebten Schwestern ihr genommen wurden, zeriss es ihr das Herz und ihre Tränen arteten zu einem gewaltigen Regensturm aus. So war dann auch sie, im ganzen Land, als böse Hexe gefürchtet. Sie versteckte sich in den Wäldern, immer in der Nähe von Wasserquellen, damit sie ihren Zauber, ein Mensch zu bleiben, aufrechterhalten kann und verhexte sich selbst mit einem kalten Herzen, sodass ihre Gefühle kein Unheil mehr brächten. Sie glaubte sich fast verloren, weil sie die Magie ihrer Schwestern brauchen würde, um ihre Mutter stürzen zu können und so zog sie seidher durchs Land, auf der Suche nach anderen fähigen Hexen, die ihr helfen könnten. Doch war es weitaus schwieriger als sie dachte, denn ihre Mutter verstand es, auch andere Hexen zu verderben und unter ihnen Chaos zu stiften, damit es nie zu der Vereinigung käme, die ihr Ende bedeuten würde. Und so stirbt das Meer immer weiter und summt immer traurigere Lieder dessen Tränenfluten eines Tages noch, alles in die Tiefe ziehen werden.

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Einen Schatten hat wahrlich jeder.